Angefangen hat alles im Dezember 1996.


Nach einem Aufruf im Amtsblatt fanden sich eine Handvoll Leute in einem Wohnzimmer zu den ersten Proben zusammen. Das Stück stand bereits fest und mit Feuereifer widmete man sich der Umsetzung von "Blaues Blut und Erbsensuppe", das im Verlauf des nächsten Jahres zu "Blaues Blut und Kromperesupp" umgestaltet wurde.


Pünktlich zum ersten Kartoffelfest in der neu gebauten Klieburghalle feierte das Ensemble "Theater Lampenfieber Wassenach" die erste Premiere.


Seit dieser Zeit ist Theater in Wassenach ein fester Bestandteil im Dorfgeschehen. Und wir freuen uns jedes Jahr wieder, viele Freunde zu unseren Aufführungen begrüßen zu dürfen.

 

20 Jahre Theatergruppe Lampenfieber Wassenach

 

Wassenach. „Das Herz auf der Zunge, das Lachen im Blick, die Kraft in der Lunge, den Schelm im Genick“.
Mit diesen Zeilen wurde in der Jahreswende 1996/97 zur Gründung der Theatergruppe Lampenfieber aufgerufen. Der Aufruf war eine Chance die alte Wassenacher Tradition wieder aufleben zu lassen. Es meldeten sich spontan 16 Personen im Alter zw. 19 und 70 Jahren. Die Idee stammte von Daniela Steffen (heute Seegardel), die das Projekt mit viel Elan antrieb, da sie selbst zu dieser Zeit Mitglied einer Theatergruppe in Rengsdorf war.


Die Ortsgemeinde, allen voran Ortsbürgermeister Fred Reichelt, unterstützte die Idee und stellte der Theatergruppe die Halle für wöchentliche Proben zu Verfügung. Die erste Aufführung am 18.10.1997, dem Vorabend des Wassenacher „Kromperefestes“, war ein großer Erfolg. Einen passenderen Titel wie „Blaues Blut und Kromperesupp“ konnte man nicht auswählen. Zwei darauffolgende Aufführungen in der vollbesetzten Klieburghalle gaben den Laiendarstellern den nötigen Auftrieb weiterzumachen.
Und so kam es, dass man das Publikum von Spieljahr zu Spieljahr begeisterte. Ob es sich um einen Schwank, eine Komödie oder Lustspiel handelte, spielte dabei keine Rolle. Man traute sich an so mach schweres Stück heran und stellte sich jeder Herausforderung. Das galt für die Darsteller sowie auch für diejenigen, die Regie führten. Gespielt wurden so Klassiker wie „Maximilian der Starke“, „Die Lügenglocke“, „Der Meisterboxer“, „Othello darf nicht platzen“ „Der keusche Lebemann“, „Charleys Tante“ um nur einige zu nennen.

Frei nach dem Motto: „Die Gemeinde lebt und steht mit ihrer Jugend“, wurde im Jahre 1999 der Grundstein für eine Kindertheatergruppe gelegt. Die Veranstaltungen hatten schon bald einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Gemeinde. Die Kinder im Alter von 9 bis 15 Jahren bescherten den Besuchern viel Freude. Nach 4 tollen und erfolgreichen Jahren, musste das Kindertheater leider seinen Vorhang schließen. Die Kinder wurden älter und der Nachwuchs blieb leider aus.

 

Der Einfallsreichtum und die Ideen sind der Theatergruppe in der Vergangenheit jedenfalls nie ausgegangen. So wurden die Proben zum Stück „Die unglaubliche Geschichte vom verlorenen Stinkkäs“ im Spieljahr 2001 aus der Klieburghalle in die Schreinerei von Lothar Gasber verlegt. Schließlich spielte das Stück in einer Schreinerwerkstatt und die Vorbereitungen auf das Stück sollten so authentisch wie möglich sein. In unzähligen Stunden wurde dann die aufwendige Kulisse für dieses Stück auf die Bühne der Halle projiziert. Das war schon eine große Herausforderung für alle.
Nennenswert bleibt auch das im Spieljahr 2009 für das Stück „Das Tal der Suppen“
konzipierte Bühnenbild. Zusammen mit der Künstlerin Beate Heinen wurde eines der schönsten Bühnenbilder seit Bestehen der Theatergruppe erstellt. Übrigens steht heute ein Teil der Kulisse im Eingangsbereich der im Jahr 2009 erbauten Klieburg-Scheune.

Gut in Erinnerung bleiben auch die Gastspiele in Brenk. Im Jahre 2009 spielte man dort das Stück „Tal der Suppen“ und 2012 „Die Lügenglocke“. In diesem Spieljahr war das Ensemble zu Gast beim hiesigen Dorffest. Der Kontakt wurde damals vom ehemaligen Ortsbürgermeister Herbert Pütz, einem Mitglied der Theatergruppe, hergestellt. Ein Dorffest wurde zum Kulturfest. Schnell hat man aber gemerkt, dass dieses Unterfangen einmalig bleiben sollte. Der Aufwand, Teile einer Kulisse abzubauen, zu transportieren und wo anders wiederaufzubauen, sprengen einfach die Möglichkeiten einer Theatergruppe die schließlich nur Ihrem „Hobby“ nachgehen möchte.

 

Wenn man von der Theatergruppe Lampenfieber spricht, spricht man nicht nur über die Inhalte der Stücke oder gar über die Leistung der Darsteller. Nein man spricht auch von der „guten Sache“. Seit ihrem Bestehen spendet die Gruppe einen Teil ihres Erlöses aus den Aufführungen dem Gemeinwohl. Sei es die Tafel, ein Tierheim, ein Kinderhospiz, der örtliche Kindergarten, die freiwillige Feuerwehr oder die Schule. Hinzu kommt, dass man alle zwei Jahre eine Sondervorstellung für Senioren und pflegedürftige Mitbürger gibt. Die eingeladenen Einrichtungen folgen ausnahmslos unserer Einladung. Dabei werden alle Kosten durch die Theatergruppe getragen und die Bewirtung ist natürlich auch gratis. Man möchte ein Zeichen der Solidarität für diese Menschen setzen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, an solchen Veranstaltungen teilzuhaben.

 
Zum Schluss möchten wir uns noch für den Einsatz aller Helfer und Sponsoren bedanken, die uns 20 Jahre mit Rat und Tat zur Seite standen. Ohne sie wäre eine Präsentation unserer Theaterstücke nie möglich gewesen!
Wir werden weiter dafür arbeiten, dass in einer Zeit, die von Hast und Eile geprägt ist, Zuschauer von nah und fern bei uns frohgelaunte Stunden verbringen können.